Sind deutsche Staatsanleihen sicher?

Sind deutsche Staatsanleihen sichere Anlagen?
Wie wahrscheinlich jetzt schon ein paar mehr Menschen dämmern wird, sind deutsche Staatsanleihen natürlich auch nicht sicher. Vielleicht sind sie sicherer als griechische, vielleicht sicherer als italienische, vielleicht...
Nichts ist sicher
Wenn die EZB alles und jeden rettet, ist nach meinem Verständnis alles sicher und nichts. Denn eines Tages wird die Rechnung präsentiert werden. Sie muß präsentiert werden. Das ist eine Frage der Mathematik. Und der Zeitpunkt mag nicht mehr fern sein. Mindestens mit dem Anheben der Zinsen durch die Zentralbanken wird es ein Massaker bei den Staatsanleihen geben. Es wird geschätzt, daß bis zu 60% Wertverlust möglich ist.
Momentan sehen wir allerdings schon eine andere Variante des Verlustes. Zehnjährige deutsche Staatsanleihen haben bereits Minuszinsen. Wenn man das vor wenigen Jahren dem Publikum präsentiert hätte, wäre einem das Vogelzeigen sicher gewesen. Heute jedoch bekommt man für´s Sparen Negativzinsen aufgedrückt. Ist das nicht irre?
Und dann wollen wir folgendes nicht vergessen:
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die Bundesrepublik Deutschland hat über 2 Billionen Euro explizite Schulden. Dieser Schuldenberg wächst jetzt mit der Einwanderung von Millionen Fremder in unser Land und die direkten und indirekten Kosten dafür rapide an. Auch die geforderte drastische Erhöhung des Militärbudgets wird zu Buche schlagen.
Dazu kommen noch mehr als dieser Betrag für nicht ausgewiesene Schulden, u.a. für nicht zurückgestellte Beamtenpensionen. Weiter hat die BRD Verpflichtungen in Miliardenhöhe mit ESFS, ESM und Target-II-Salden übernommen. Diese werden irgendwann real. Das ist dann alles nicht mehr rückzahlbar. Spätestens zum Zeitpunkt an dem die Zinsen für diese Schulden die Höhe des Staatshaushaltes erreichen, haben wir die gleiche Situation wie in Griechenland, nur mit einer wesentlich deftigeren Fallhöhe.
Und auslösende Faktoren für einen Fall gibt es viele:
Krieg, Unterbrechung von Wirtschafts- und Handelsbeziehungen durch Sanktionen, Wirtschaftskrisen in anderen Teilen der Erde, Insolvenz eines großen Hedgefonds, Bankenpleiten, Naturkatastrophen u.v.a.m.
Bislang galten die deutschen Staatspapiere bei professionellen Anlegern als sicherer Hafen. Nach den Statistiken, deren sich Finanzjongleure wie Computer bei der Abschätzung von Anlagerisiken bedienen, hätte ein Crash, wie wir ihn in diesem Frühjahr erlebten, nur alle 15.000 Jahre vorkommen sollen.
Jetzt trennen sich viele Anleger in Panik von Staatsanleihen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wird vielleicht Mühe haben, weitere Staatsanleihen auf dem Finanzmarkt zu platzieren. Die Staatsverschuldung wird auf jeden Fall teurer, was die Steuerzahler bald zu spüren bekommen werden.
Andererseits gibt es tatsächlich viele insbesondere institutionelle Anleger, wie Banken, Pensionsfonds und besonders Versicherungen, die gar keine anderen Möglichkeiten haben, entweder weil sie andere Anlagen nicht nutzen dürfen, oder weil andere, einigermaßen sichere Anlagemöglichkeiten einfach nicht vorhanden sind.
Deutsche Staatsanleihen sind also keine sicheren Anlagen. Das Urteil liegt für mich auf der Hand, auf mittelfristige Sicht: keine Sicherheit, Totalverlustrisiko!
Das Foto oben zeigt den Massenandrang bei der Berliner Sparkasse nach Schließung der Banken am 13. Juli 1931 - Also auch die Geschichte zeigt es deutlich: Geldwerte sind nicht sicher!
Foto: Bundesarchiv, Bild 102-12023 / Georg Pahl / CC-BY-SA